Therapie bei Hypermobilitäts-Spektrum-Disorder/ Ehlers-Danlos-Syndromen (EDS)

Hinter dem Begriff Ehlers-Danlos-Syndrome verbergen sich seltene, genetisch bedingte Bindegewebserkrankungen, die durch überdehnbare Haut, überstreckbare Gelenke und Gewebsfragilität gekennzeichnet sind. Zusammen mit der Haut ist das muskuloskelettale System am häufigsten betroffen und die Patientinnen und Patineten leiden u.a. unter rezidivierenden Luxationen und Subluxationen, chronischen Schmerzen, Erschöpfung.

Insgesamt umfasst das Krankheitsbild 13 verschiedene Syndrome, wobei das hypermobile EDS (hEDS) mit 80 – 90% aller Patienten am häufigsten auftritt. Die Diagnose hEDS beruht zurzeit auf klinische Kriterien. Bei hypermobilen Patientinnen und Patienten, die diese Kriterien nicht erfüllen und eine andere Bindegewebserkrankung ausgeschlossen wurde, wird die Diagnose einer „Hypermobilitäts-Spektrum-Disorder“ (HSD) gestellt.

Im Rahmen der symptomatischen Hypermobilität sind häufig eine verminderte Wahrnehmung der Gelenksstellungen und eine fehlende Grundstabilität zu beobachten. Eine kausale Therapie ist aktuell nicht vorhanden. Die Physiotherapie ist daher ein wichtiger Teil einer ganzheitlichen symptomatischen Behandlung, die eine Linderung der Schmerzen und Verbesserung der Ganzkörperstabilität erzielt.

Unser Behandlungskonzept besteht daher vor allem aus der aktiven Stabilisation der korrekten Gelenks- und Bewegungsachsen. Funktionelle Bewegungsabfolgen sollen die gezielte Ansteuerung von Bewegungen und ökonomische Bewegungen fördern und somit die motorische Kontrolle und Kraft verbessern. Unsere geschulten und erfahrenen Therapeuten beginnen zunächst mit der Erarbeitung der lokalen Gelenkstabilität, übergehend in die funktionelle Ganzkörperstabilität und fördern individuell das progressive Kraft- und Ausdauertraining.

Durch unterstützende taktile Reize wird die Eigenwahrnehmung geschult wodurch Kompensationen, wie z.B. erhöhte Muskelspannungen, abgebaut werden können. Dies führt in der Regel zu einer nachhaltigen Schmerzlinderung und hat eine positive Wirkung auf die so genannten Hypermobilitäts-assoziierten Komorbiditäten, wie z.B. Schlafstörungen und Erschöpfung.